… bis er auf dem grau verwitterten Lärchenboden der darunter liegenden Terrasse aufschlug. Wie sein Leben sich in Sekundenbruchteilen für immer ändern konnte, hatte er schon öfter erfahren. Immer war sein Verstand hellwach und sein Bewusstsein glasklar geworden. Alles reduzierte sich plötzlich auf das Wesentliche: Überleben. Auch diesmal funktionierte das Notprogramm der Natur. Er sprang elastisch auf die Beine, stellte keinerlei Schmerzen fest und lachte laut heraus über die Komik der Situation. Die letzten Wochen hatte er mit der Sorge gelebt, jemand könnte von dem ungesicherten Balkon stürzen. Nun war er selbst der Dumme gewesen – als ob er in einen Swimmingpool ohne Wasser gesprungen wäre!
Ein stechender Schmerz lenkte die Aufmerksamkeit auf seinen linken Arm, der zum Handgelenk hin geschwollen und nicht mehr frei beweglich war. Sofort löste das Notprogramm die richtigen Entscheidungen aus. Mit wenigen Schritten nahm er die Treppe zurück nach oben, zog sich Jeans und ein T-Shirt über, griff zum Mobiltelefon, ließ sich von der Auskunft mit der Taxizentrale verbinden und bestellte einen Wagen, der ihn zur Röntgenuntersuchung in das nächste Krankenhaus bringen sollte. Dann dachte er an Annemarie.